Vakuum Pädagogik
Undiplomatisch sein verfolgt eine geweisse Strategie, die Konfrontationsstrategie
Ich erklären mal, warum ich sie für hilfreich erachte.
Ich meine, die traditionelle Pädagogik, die Lehrende in der Regel betreiben, ist in politischen Streitigkeiten, insbesondere wenn man aus einer Minderheiten-Position kämpft, unzureichend. Sie will überzeugen, dem anderen sozusagen „den Kopf waschen“. Das gelingt praktisch nie, weil alle einen Dickkopf haben und selbst alles am besten wissen – insbesondere wenn sie so mächtig sind wie z.B. Forensik Chefärzte und Psychiatrie-Professoren. Deshalb ist meine Überzeugung, dass da die „Vakuum-Pädagogik“ weiter hilft. Die geht so, dass erst mal heftig konfrontiert, provoziert, ja sogar nur vor der Grenze der Beleidigung halt gemacht wird. Also so, dass mit der Kunst der Polemik so maximal wie noch vertretbar argumentiert wird. Das macht einerseits Spaß, hat aber auch den Effekt, dass eine gute Polemik Richtiges unterstellt, eine schlechte das Falsche und nur dann man sich damit eher lächerlich macht. Das Risiko muss man aber eingehen (und es ist keins, wenn man das Richtige unterstellt).
Das ist zwar alles nicht elegant, eher etwas rüpelhaft, aber es prägt sich beim Gesprächspartner als Ärgernis ein, bleibt in Erinnerung und arbeitet da weiter. Er muss sich ja mit seinem Dickkopf rechtfertigen und bei richtigen Unterstellungen weiß er/sie ja, dass was dran ist, an dem was ihm da an den Kopf geworfen wurde.
Dann kommt der meiner Ansicht nach wirksame zweite Teil.
Man entzieht sich völlig, bricht den Kontakt ab, versucht gar nicht mehr zu überzeugen.
Dadurch nimmt man jeden Druck aus der Frage und das Nachdenken setzt mehr oder weniger schnell ein. Aus dem heraus kann sich dann allerdings die Überzeugung als ein eigenständiger Prozess aus eigenen Überlegungen ändern und zwar ohne dass man selber noch agiert, denn man hat sich ja völlig entzogen.
Das nenne ich die Vakuum Pädagogik